Eine Gastwirtschaft entsteht im Park Laucha
Vor Jahrzehnten wurden Waldfeste veranstaltet. Als dies vermutlich nicht mehr möglich war, schlug die Geburtsstunde einer Gastwirtschaft im Park Laucha. In der Nähe der bereits vorhandenen Tanzbühne, die vielen Veranstaltungen Raum gab, entstand durch die Hände engagierter Lauchaer Bürger der „Kiosk“ der viele Jahre, die Gäste des Parks versorgte.
Zeitzeugen berichten über den Park
Ein Beitrag aus dem Laucha Kurier von Heidrun Schwich und eine Erinnerung an viele Helfer
Laucha hatte einen wunderschönen Park. Er war schön angelegt wie der Stadtpark in Gotha. Schöne alte Bäume befanden sich darin. Der Park war früher nur für die Herrschaften zugelassen und nicht für das einfache Volk. Nach dem Krieg wurden die Bäume gerodet und der Park wurde aufgeteilt. Ein Teil wurde Schrebergarten und der andere wurde nochmals geteilt durch die Bodenreform. Im vorderen Teil wurden Schweinepilze aufgestellt und Schweine gehalten. Anfang der 50er Jahre wurde durch Bürger von Laucha um den Park gekämpft. Die Gemeinde bekam ihn zurück. Nun begann das große Aufräumen. Der Mandolinenklub rupfte jedes Wochenende Brennnesseln. Dann wurden Wege angelegt, die Blumenrabatten und das Rosenrondell bepflanzt. So nahm alles wieder Formen an. Jedes Jahr fanden die Dorffestspiele statt und der Dorfklub wurde gegründet. Viele Bürger waren tätig und organisierten die Arbeitseinsätze und auch den Ablauf der Feierlichkeiten. Kegelbahn, Tanzdiele und Verkaufsstände für Gaststätte und Konsum wurden gebaut. Bei kulturellen Veranstaltungen waren der Mandolinenklub, der Männerchor und später die Blaskapelle immer mit dabei. Es fanden Kinovorführungen und Tanzabende statt.
Der Gänseteich wurde neu angelegt und der kleine Teich wurde in Eigeninitiative von O. Trostdorf und G. Reinhardt ausgeschachtet. H. Güth baute die Entenhäuschen auf den Inseln. So wurde der Park immer mehr gestaltet. Das alles ist vielen Bürgern zu verdanken, unter anderem: Herrn Sprinz, H. Güth, W. Güth, H. Göpel, O. Trostdorf, K. Rudloff, G. Reinhardt und vielen Lauchaern mehr, die sich mit Leib und Seele eingesetzt haben und viele freiwillige Stunden leisteten.
Ende des Beitrags
Später wurde der linke Seitenflügel hochgemauert und es entstand ein geschlossener Gastraum.
Die Parkfestspiele
Die legendären Parkfestspiele zogen Kulturinteressierte aus dem weiten Umkreis an. Es spielten Gruppen wie “Karat” und auch Herbert Roth sang hier sein berühmtes “Rennsteiglied”. Ein Häuschen am Parkeingang diente als Einlass und Kasse für die vielen Veranstaltungen. Ende der 70er Jahre wurde es erbaut und Anfang August 2005 abgerissen.
Neue Besitzer
In den 1980er-Jahren baute die Gemeinde den Ausschank im Park zu einer Gaststätte mit Terrasse um.
Heidi und Wolfgang Prinz waren die ersten Pächter. Am 1.9.1985 übernahmen sie die Gastronomie im Park.
Salamibrot und Rostbrätl gehörten zu den ersten Gerichten auf der Speisekarte. Legendär war auch das Spagetti-Eis, das Wolfgang Prinz selbst herstellte.
Im Gastraum gab es damals vierzig Plätze. Zur Erweiterung wurden die Wände der Terrasse geschlossen und zum Saal umgestaltet.
Familie Prinz beschloss nach der Wende, die Gaststätte zu kaufen. 1996 begann dann ein weiterer Umbau. Der Gastraum und der Saal wurden vergrößert, neue Toiletten wurden gebaut und es entstand eine Pension mit acht Zimmern.
Mitten in den Umbauarbeiten traf die Familie 1998 ein schwerer Schicksalsschlag.
Völlig unerwartet verstarb Wolfgang Prinz. Heidi Prinz und Tochter Anne-Kathrin Wolf trafen die nicht einfache Entscheidung, sein Lebenswerk fortzusetzen. Mit Hilfe der Familie und vieler Freunde konnte die Baumaßnahme abgeschlossen werden und die Gaststätte wurde wieder eröffnet.
Sie bot seit dem gemütlichen Platz für viele Vereins- und Familienfeiern und unzählige Hochzeitsgesellschaften.
Besitzerwechsel 2017
Im Jahr 2017 gibt es nun einen Besitzerwechsel. Nach 32 Jahren in der Parkgaststätte geht Heidi Prinz in den wohlverdienten Ruhestand und Anne–Kathrin Wolf eröffnet mit Ihrem Mann Mario Wolf das Mühlencafe in der Hörselmühle Schönau.
Die Parkgaststätte wurde von innen und außen renoviert und im Außenbereich wurde der Biergarten umgestaltet und ein kleiner Spielplatz errichtet.
Im Jahr 2018 folgen weitere gestalterische Änderungen im hinteren Parkbereich. Lassen Sie sich überraschen.